Hospiz

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Befragte:  Frau A. K. (46), die am St. Vinzenz- Hospiz e. V. in Augsburg als Krankenschwester tätig ist.

Was versteht man unter dem Begriff Hospiz?

Ein Hospiz ist eine Institution, in die schwer kranke Menschen, die bald sterben werden, aber für Angehörige zu pflegebedürftig sind, kommen. Hier nimmt man sich sehr viel Zeit für die Gäste (hier werden die Patienten als Gäste gesehen, da der Begriff vom lat. hospes= der Gast(geber) kommt). So ist beispielsweise eine Krankenschwester oder ein Krankenpfleger nur für ca. drei bis fünf Gäste zuständig.

Kann man es mit einem Altenheim vergleichen?

Nein. Hier befinden sich schließlich nicht nur alte Menschen. Das Aufnahmekriterium für ein Hospiz ist eine unheilbare Krankheit, die in absehbarer Zeit den Tod mit sich bringt. Außerdem werden im Hospiz keine lebensverlängernden Maßnahmen durchgeführt. Nur eine Schmerztherapie. Im Wesentlichen muss man auch festhalten, dass das Hospiz für die Gäste kostenlos ist.

Wie werden denn dann die Kosten für das Haus, die Verpflegung und das Personal getragen?

Einen Teil bezahlt die Krankenkasse, einen weiteren die Pflegekasse und den Rest trägt das Hospiz.

Was ist die Philosophie eines Hospizes?

Unsere Philosophie ist es, den Gästen einen schmerzfreien Tod in Begleitung einer Pflegekraft, Angehöriger oder eines Seelsorgers zu ermöglichen. Die Menschen sollen nicht durch die Hand, sondern an der Hand eines Menschen sterben.

Ist es denn nicht schwer, in einer Einrichtung, in der alle Menschen sterben, zu arbeiten?

Es ist sehr unterschiedlich. Man muss immer bedenken, dass die Betroffenen sich dazu entschlossen haben (durch eine Patientenverfügung), sich keinen lebensverlängernden Maßnahmen zu unterziehen. Es ist also deren Wunsch durch den nicht verzögerten Tod vom Leiden erlöst zu werden. In seltenen Fällen kommt es sogar vor, dass Gäste aufgrund einer Stabilisierung des Gesundheitszustands wieder entlassen werden können.