Anforderungsprofil für das Fach Deutsch im Bereich Schreiben in den Jahrgangsstufen 11 und 12

Die Schüler der Oberstufe werden am Descartes-Gymnasium durch ein mit der Unterstufe beginnendes, kontinuierlich bis zum Ende ihrer Schullaufbahn fortschreitendes Programm zur Vermittlung zentraler Inhalte im Bereich Schreiben in die Lage versetzt, in den Klausuren und der Abiturprüfung nachfolgenden Anforderungen zu genügen, entsprechendes Wissen und die Beherrschung ebensolcher Kompetenzen zu beweisen:

1. Allgemeine Anforderungen

  • Genaue Einhaltung des Themas bzw. der Aufgabenstellung sowie Beachtung des jeweiligen Adressatenbezugs
  • Inhaltlich textspezifisch gefüllte Gliederung als Grundlage jeder Arbeit
  • Geschlossene Darstellung: Nummerierungen - falls erforderlich - nur mit Bleistift am Rand; stilistisch ansprechende inhaltliche Überleitungen zwischen den einzelnen Aufsatzteilen; Funktion der Einleitung: Hinführung und Überleitung zum spezifischen Thema
  • Umfang der Arbeiten: Schwerpunkt der Bewertung auf dem Vorhandensein zentraler themenspezifischer Gedankengänge und Zusammenhänge; Mindestanforderungen bei erschließenden Themenstellungen: Kernproblematik, Analyse von Inhalt und Aufbau samt Deutung (und Sprachanalyse)
  • Zitate: Beachtung der Funktionalität und „wissenschaftlich korrekten“ Wiedergabe
  • Hohes Maß an Stilsicherheit und Beherrschung von Grammatik und Orthografie
  • Beachtung formaler Kriterien wie Nominalstil in der Gliederung etc.
  • Fähigkeit, passende exemplarische Kriterien für Textvergleiche zu finden
  • Fähigkeit zur eigenständigen Planung, Überarbeitung und Gestaltung von Texten, auch im Team

2. Kompetenzen zur Erschließung und Analyse von poetischen Texten bzw. Sachtexten

2.1 Grundkompetenzen

  • Niveauvoll-deutende Darlegung der abstrakten Kernproblematik des Gesamttextes unter Einbeziehung fundierter Basiskenntnisse (je nach Text zu Epoche, Poetik, Gattung etc.)
  • Beschreibung von Aufbau und Inhalt: Zusammenfassung der spezifischen Abschnittsinhalte in eigenen Worten (keine Flucht in Zitate!) und Beschreibung der abstrakten Funktion der Sinnabschnitte im Textganzen sowie (bei Sachtexten) der Argumentationsweise (deduktiv/induktiv; dialektisch...)
  • Interpretation zentraler Themen und Motive
  • Sprachanalyse: Darlegung auffälliger sprachlicher Mittel aus den Bereichen Stilebene, Satzbau, Satzarten, Wortwahl, Stilmittel mit aussagebezogener Beschreibung ihrer Funktion im Text
  • Charakteristik literarischer Figuren

2.2 Wissen u.a.

  • Wesentliche Epochenmerkmale veranschaulicht an zeittypischen Werken (Klassik bis Postmoderne) und Wiedererkennen derselben in zeitgenössischen Primärtexten
  • Gattungspoetologie: bürgerliches Trauerspiel über Reden bis Glosse
  • Behandlung von Motiven in verschiedenen Werken

3. Kompetenzen zur eigenständigen Erstellung von informativen, rhetorischen, argumentierenden und wertenden Texten unter Auswertung vorgegebener Materialien

3.1 Fertigkeiten

  • Auswertung vorgegebener Materialien (Beherrschung der Analysekompetenzen (s.2.) und der Fähigkeit zur Auswertung diskontinuierlicher Texte (Graphiken, Statistiken, Diagramme etc.)), auch im Vergleich mehrerer Texte
  • Einordnung der Informationen aus den Materialien in das Gerüst eigenständiger (auch ästhetisch und ethisch reflektierter) Kenntnisse, Überlegungen, Standpunkte und Urteile (Ergänzung, Veranschaulichung, Problematisierung des Materials), Verfassen eigener produktiver Texte (auch in Anlehnung an journalistische Formen)
  • Präzise Formulierung und inhaltlich bzw. argumentativ überzeugende Darlegung klar abgrenzbarer themenspezifischer Gesichtspunkte
  • Sichere Beherrschung sprachlich-rhetorischer Mittel

3.2 Fundierte Kenntnisse zu literaturgeschichtlichen und literaturtheoretischen Themen und Zusammenhängen

  • zu exemplarischen Werken und Motiven der Literatur
  • zu „Fragestellungen von aktueller und grundsätzlicher (bzw. philosophischer) Bedeutung“